16. Trachealkanülenseminar 9.-10. Mai 2025

Hybrid-Format aus einer Inhouse-Schulung des GLKN im Jugendwerk Gailingen

Ausschreibung demnächst an dieser Stelle (das ursprünglich hier angekündigte 15. Seminar findet als reine Inhouse-Schulung am 6./7.12.24 in Valens statt).

Titel des Seminars:

Geblockte Kanüle wegen Aspiration. Muss das noch sein?
An der Teilhabe orientierte Alternativen beim Umgang mit Trachealkanülen.

Link zum Flyer mit Ausschreibung und als Download zur Weitergabe hier, sobald Ausschreibung beginnt.

Auszug aus dem Flyer

Wegen Aspiration niemals mehr sprechen und essen dürfen?

Rachen und Halsregion sind Schauplatz zweier wichtiger kultureller Fähigkeiten: Sprechen und Nahrungsaufnahme.
Die Entstehungsgeschichte des Luftröhrenschnitts hingegen ist eine Geschichte von Not und Verzweiflung. Entweder, um vor dem unmittelbaren Erstickungstod zu bewahren oder um die Atemwege freizuhalten, wenn Husten und Schlucken ihren Dienst versagen.

Der Umgang mit Trachealkanülen ist mittlerweile in der Rehabilitation wie auch in vielen Pflegeeinrichtungen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die herkömmlichen Behandlungs-Standards setzen aber in erster Linie auf die Verhinderung von Aspiration – mit dem Verzicht auf Sprechen, Essen und Trinken, elementare kulturelle Aspekte einer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Statt fraglich wirksamer Strategien zur Aspirationsverhinderung lieber effektive Maßnahmen zur Beseitigung von Aspiration.

Über die interdisziplinäre Zusammenarbeit in unserem Netzwerk hat sich in den letzten Jahren eine andere Sichtweise durchgesetzt, welche mit eigenen Studien untermauert und auf Tagungen bereits vorgestellt werden konnte. Sie stellt nicht die Verhinderung der Aspiration in den Vordergrund, sondern deren Beseitigung. Wir betrachten die Trachealkanüle nicht als notwendiges Übel, welches rasch beseitigt werden muss, sondern sehen in ihr wegen der Absaugmöglichkeit einen Partner damit die Betroffenen sprachlich kommunizieren und trotz Aspiration auch essen und trinken können.

Für zahlreiche Patientinnen und Patienten eröffnete sich erst mit diesem Vorgehen der Weg zur definitiven Dekanülierung.

Der Workshop vermittelt zunächst Basiswissen über den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Trachealkanülen einschließlich dem Erkennen, Beurteilen und Handeln im Notfall.
Sie lernen verschiedene Kanülen und deren Einsatzmöglichkeiten anschaulich kennen sowie Techniken zur schonenden Kanülen-Fixierung und Stoma-Abdichtung.
Ein spezielles Anliegen ist uns die Vermittlung des effizienten Umgangs mit dem Trachealsekret und dessen Beseitigung (Reinigungsstrategien).